Viele von euch wissen, dass vor ein paar Wochen meine geliebte Hündin Mocca gestorben ist. Sie war meine Seelenfreundin, mein Anker, meine absolute beste Freundin und ich habe sie unendlich geliebt.
Mocca war ein Tierheimhund. Als ich sie vor 15 Jahren zu mir genommen habe, war sie abgemagert bis auf die Knochen, hatte eine zerschundene Schnauze und eine große Angst vor Männern und dem Schlüsselbund.
Meine Liebe und auch die meines Mannes Daniel haben sie sehr schnell ins Vertrauen gebracht. Ich hab zu Mocca vom ersten Schwanzwedeln weg eine ganz tiefe Verbindung gespürt. Und sie zu mir. Vom ersten Tag an waren wir unzertrennlich.
Meinen Job damals hab ich nur angenommen, weil Mocca mit ins Büro durfte. Ja, das war bei meinem Vorstellungsgespräch das Wichtigste in puncto verhandeln. Das, und eine 4 Tage Woche 🙂
Mocca war immer mit dabei. Im Büro und später in den Yogaeinheiten. Insgesamt ist Mocca in diesen 15 gemeinsamen Jahren sechs Mal umgezogen, und hat in zwei Städten mit mir gelebt. Sie war bei den Hausgeburten meiner beiden Kinder dabei. Und sie war großzügig, und hat zugelassen, dass eine zweite Hündin, Luna, ebenfalls bei uns einzieht.
Mocca hat mich gestützt, war eine Perle der Weisheit und Liebe. Sie hat die Energie im Yogastudio getragen, und die Herzen der Yogis und Yoginis berührt.
Was so besonders war an unserer Beziehung: ich habe jeden Moment mit ihr so bewusst ausgekostet! Ich habe sie nie für selbstverständlich genommen.
Als sie älter wurde, und die Leute mich gefragt haben wie alt sie ist, und dabei ihren recht kummervollen Blick bekommen haben, weil sie, wie ich, wussten, dass ein Hundeleben weit kürzer ist als ein Menschenleben, habe ich begonnen zu antworten: „Ich bin dankbar für jeden Tag den ich noch mit ihr verbringen kann, und an dem sie gesund ist.“
Dieser Satz, er wurde meine Lebenseinstellung was Mocca angeht. Jeden Tag habe ich sie gespürt diese Dankbarkeit in meinem Herzen. Jeden Tag habe ich als Geschenk genommen.
Und als Mocca gestorben ist, war meine Trauer groß und der Schmerz tief, doch noch tiefer und größer war die Dankbarkeit für unsere gemeinsame Zeit. Da war kein Bedauern, kein: „Ach hätte ich doch mehr Zeit mit ihr gehabt…“
Da war nur Dankbarkeit in meinem Herzen dafür, dass ich so bewusst alles wahrgenommen habe. Dass ich nie dachte wir hätten die Ewigkeit.
Das habe ich – neben vielen anderen Dingen – von Mocca gelernt: Veränderung ist die einzige Konstante in unserem Leben. Und der Tod gehört zum Leben dazu. Die Zeit zwischen Geburt und Tod können wir bewusst wahrnehmen und einen jeden Tag als das ansehen was er ist: ein großes Geschenk.
Tiere denken nicht über die Zukunft nach. Sie sind im Jetzt. Sie haften auch nicht an dem Leben an, wenn es zu Ende geht, dann geht es zu Ende und sie sind bereit loszulassen.
Ich denke das hat damit zu tun, dass sie jeden Moment im Jetzt sind. Sie kümmern sich nicht um die Zukunft. Nicht um die nächste Handlung, oder die nächsten Tage. Und dadurch können sie ihrem Leben so viel mehr Leben geben!
Mein Leben mit Mocca hat mich Vieles gelehrt, und ewig werde ich dafür dankbar sein. Ich lebe diese Dankbarkeit für die Menschen in meinem Leben jetzt genauso. Mein lieber Mann Daniel, meine Kinder, meine Eltern und Großeltern, meine Freunde… ich sehe niemanden als selbstverständlich an, und weiß, dass sie nicht ewig an meiner Seite sein werden. Sie werden sterben. Ich werde sterben. Doch bis dahin gibt es noch ein Leben zu leben, und wann immer ich diese Menschen sehe, sage ich mir in meinem Herzen: „DANKE für diesen Tag, den ich mit ihm/ihr verbringen darf.“ 💜