Meine Güte, so oft höre ich diesen Satz. Und ganz oft hab ich ihn schon selbst gesagt! Wir scheinen für so viele Dinge die wichtig wären, wie zum Beispiel eine regelmäßige Yoga- und Meditationspraxis, Zeit für unsere Kinder oder den Partner, Zeit für Seele baumeln lassen, oder ein Instrument zu spielen, eben keine Zeit zu haben.
Eine Freundin hat mich mal gefragt: „Wie machst du das bloß, dass du täglich zu deiner Praxis kommst? Wo nimmst du die Zeit her um Inside Flows zu schreiben oder Blog-Beiträge oder für neue Projekte? Ich hab nie Zeit für irgendwas.“
Und ich sag ihr dann: „Ich nehme sie mir einfach.“
Denn alles was wir in unserem Alltag machen – oder eben auch nicht machen – hat mit Setzen von Prioritäten zu tun.
Meine ist, dass ich täglich mindestens zehn Minuten Yoga mache. Das ist nicht viel, manchmal bleibe ich dann auch länger auf der Matte. Doch es ist mein Minimum. Und es ist mir wichtig. Deshalb geht es in meinen Tag hinein. Genauso wichtig ist es mir, dass ich an freien Abenden mit meinem Mann ein Glas Wein trinke und wir gemeinsam plaudern und eine Serie anschauen. Und dass ich abends mit meinem Großen kuschle und wir gemeinsam lesen. Und ja, das geht sich alles aus! Weil das meine Prioritäten sind. Was mir wichtig ist das schaffe ich. Wenn ich tagsüber arbeiten und einen neuen Flow schreiben möchte, dann schaffe ich den Raum. Mein Mann hilft mir. Er kümmert sich dann um den Kleinen. Und derzeit räume ich Facebook und Instagram kaum Zeit ein, was mir wiederum Zeit schenkt.
Dass wir keine Zeit haben, ist nämlich eine fette Lüge an uns selbst. Im letzten Flow-Magazin hab ich von Laura Vanderkram und ihren TED-Talk (How to gain control of your free time auf ted.com) über Zeit gelesen, und ihn mir angesehen. Dort erzählt sie von einer Frau, die für ihr Zeitmanagement alles was sie täglich macht, ganz genau dokumentieren soll. Eines Abends kommt die besagte Frau heim, und hatte einen kaputten Boiler! Sie musste sofort das Nötigste sauber und trocken machen, und hatte am nächsten Tag noch Handwerker da. Insgesamt hat sie sechs Stunden in dieses Erlebnis investiert. Und: es ging! Sie nahm sich die Zeit, weil es grad höchste Priorität hatte. Doch wenn man sie zu Anfang der Woche gefragt hätte, ob sie denn sechs Stunden Zeit habe um zu trainieren oder etwas anderes für sich zu tun, hätte sie mit einem klaren Nein geantwortet und dem Satz: „Ich bin viel zu beschäftigt!“ Doch als das Wasser in der Wohnung stand, da konnte sie es.
Laura Vanderkram rät, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse wie einen kaputten Boiler behandeln sollen. Und sie hat so recht! Das war für mich ein erneuter Augenöffner. Unsere Zeit ist wertvoll. Womit also wollen wir sie verbringen? Sie rät, dass wir Dinge die wir unbedingt in den Tag einplanen wollen, in den Kalender schreiben. Und zwar schon freitags für die nächste Woche. Das klappt super! Ich mache derzeit eine online Fortbildung und trage mir Zeiten dafür in den Familienkalender ein. Freitag ist ein guter Tag dafür, da ist für die Woche drauf oft noch Vieles frei an möglichen Zeiten. Das macht mich glücklich!
Wenn wir die Zeit die wir tagtäglich zu Verfügung haben nutzen für Dinge die wir lieben, dann geben wir uns endlich die Priorität die wir haben sollten. Dann legen wir den Fokus auf unser Leben, und das Wohlbefinden von uns und unseren Lieben.
Was ist dir wichtig? Was möchtest du gerne in deinem Alltag haben? Mach diesen Wunsch zu deinem kaputten Boiler. Mach diesen Wunsch, dieses Bedürfnis zu deiner Priorität. Und du wirst sehen wie sich dein Leben verändert! Das Leben ist dazu da, dass wir es pur genießen. Dass wir einem jeden Tag die Chance geben der Schönste unseres Lebens zu sein. Nimm dir dein Leben, hab Freude daran!
Hier ist noch der Link zu dem tollen TED Talk:
Alles Liebe!
Eure Nicki