Es begab sich vor ca. sechs Jahren, dass ich das erste Mal darauf angesprochen wurde, ob ich denn nicht selbst endlich eine Yogalehrerausbildung anbieten möchte.
Nun, ich gebe es zu, ich fühlte mich geschmeichelt. Doch ich hab es mir nicht zugetraut. Ich sagte ich wäre noch nicht soweit, wüsste noch nicht genug. Doch die Frage wiederholte sich. Immer und immer wieder. Aus den verschiedensten Ecken. Und nach weiteren zwei Jahren habe ich es dann gewagt. Zuerst in Kooperation mit einem anderen Studio. Denn ich traute es mir immer noch nicht zu. Dieses mein erstes Mal war spanned. Ich fühlte mich klein. Und hab mich auch so verhalten. Ich fühlte mich unsicher. Denn ich habe mich verglichen mit den anderen LehrerInnen der Ausbildung und kam mir ungenügend vor.
Dann, im Jahr drauf, kam die Kooperation mit dem anderen Studio nicht mehr zustande. Und ich war am Boden zerstört, weil ich dachte, dass ich es nicht alleine schaffe. Ich habe Young Ho, meinen Mentor und Freund angerufen. Ich wollte, dass er mit mir gemeinsam eine Ausbildung anbietet. Ich kam mir zu klein vor, zu unbedeutend. Doch Young Ho, sanft und doch bestimmt meinte: „Mach doch deine ganz eigene YOGALIFE-Ausbildung!“ Und ich fragte, klein und unsicher: „Denkst du denn ich kann das?“ Und ohne zu zögern antwortete er: „Auf alle Fälle kannst du.“
Ja. Manchmal braucht man jemanden, der das Potential erkennt, das man selbst nicht sehen kann. Ich war allein durch seine Worte gewachsen. Und dann… bin ich gesprungen. Ich habe mir ein Jahr Fortbildungen gegönnt und ein Skript geschrieben. Hab meinen Plan gemacht für meine eigene Ausbildung. Hab mir ein Team zusammen gestellt. Und es getan!!! Ein Jahr später hatte ich die ersten 10 Teilnehmerinnen. Und ich habe sie 9 Monate lang auf ihrem Weg zur Yogalehrerin begleitet.
War es unbequem über den eigenen Schatten zu springen? Oh ja! Die eigene Komfortzone zu verlassen? Bestimmt! Doch hat es sich gelohnt? Natürlich! Ich durfte erfahren wer ich bin. Ich durfte tief in meine Seele blicken, und erkennen: unterrichten und ausbilden erfüllt mich.
Ich habe mittlerweile drei Zyklen an Yogalehrerausbildung selbst geleitet. Und bin heute ein anderer Mensch als damals vor sechs Jahren. Oder auch als vor drei. Oder als vor neun Monaten. Jede Ausbildung lehrt auch mich etwas.
Ich möchte Fesseln sprengen und Feuer entzünden. Möchte liebevoll und voller Enthusiasmus zeigen, wie wundervoll Yoga ist. Und dass Yoga ein Wort ist, das die Welt umfasst. Leben. Freude. Pure Klarheit. Mitgefühl. Glück. Verbundenheit. Liebe, Liebe, Liebe. Ich möchte, dass durch mein Begleiten sich jede/r selbst erkennen kann. Tief in Herz und Seele blicken kann, um zu erkennen: warum bin ich hier? Wie kann ich dieser Welt dienen?
Ich weiß, tief in mir schlummern Pläne die geboren werden wollen. Die Grundausbildung ist wunderbar. Doch mein Herz ruft: ich bin bereit weiter zu gehen. Tiefer. Ich bin bereit.